Dachstuhl

Sucht man nach einer Erklärung des Begriffes Dachstuhl und wirft dabei einen Blick in den Duden, erfährt man, dass es sich um eine (Holz-)Konstruktion handelt, welche die Dachhaut trägt.

Doch so einfach sind die Aufgaben dieser vielseitigen Tragkonstuktion nicht, denn ein gut funktionierender Dachstuhl muss noch so manches mehr leisten:

 

  • Zunächst reicht es nicht aus, dass der Dachstuhl ledichlich die Dachhaut, meist in Form von Dachziegeln, trägt. Auch seine eigenen Lasten muss er aufnehmen und ableiten können.
  • Meist kommen noch weitere Belastungen hinzu, wie beispielsweise Wämedämmung oder eine Schalung, welche von der Konstruktion gestützt werden müssen.
  • Aufgrund der sich ständig ändernden Witterung wirken auf eine Dachkonstruktion noch veränderliche Lasten, wie Schnee und Wind. Daher ist eine gute Verankerung mit der Unterkonstruktion absolut erfoderlich.
  • Damit eine  Dachkonstruktion standhaft bleibt, muss sie gut ausgesteift und durch Längsverbindungen verstärkt werden.

Grundsätzlich unterscheidet man in drei Dachformen, nächmlich das Pfetten-, Sparren– und Kehlbalkendach. Nachfolgend finden Sie kurze Erläuterungen zu jeder Form:

Das Sparrendach:

Durch das Dreiecksgebilde aus je zwei Sparren und der Massivdecke bzw. einem Deckenbalken erhält man eine stützenfreie Konstruktion, bei der sämtliche Lasten von den Außenwänden aufgenommen werden. Durch das sich gegenseitige Aussteifen der Sparren im Firstbereich, lässt sich das Sparrendach optimal für den Dachgeschossausbau verwenden.
Ein reines Sparrendach bildet man im Normalfall erst ab einer Dachneigung von mindestens 30° aus, da sonst die auf die Sparren wirkende Normalkraft zu groß wird. Große Öffnungen in Decke oder Dachfläche lassen sich durch zusätzliche Horizontalverstärkung ganz einfach realisieren.

Das Pfettendach:

Namensgebend für diese Dachform sind die waagrechten, parallel zu Traufe und First verlaufenden Balken, die sogenannten Pfetten. In diesem Fall liegen die Sparren an den Außenwänden auf den Pfetten auf, weshalb gegenüberliegende Sparrenpaare nicht mehr zwingend erforderlich sind. Auch können Sparrenauswechslungen ganz einfach vorgenommen werden, beispielsweise beim Einbau von Gauben oder Dachflächenfenstern. Allerdings muss diese Konstruktion auch senkrecht durch Pfosten abgestützt werden, die häufig in darunterliegende, tragende Wände integriert werden.

Generell können Pfettendächer flacher ausgebildet werden als Sparrendächer und auch größere Spannweiten überbrücken.

Kehlbalkendach:

Diese Art kann als Weiterentwicklung der Pfettendachkonstruktion bezeichnet werden. Mithilfe einer zusätzlichen Horizontalverstrebung entstehen durch den Kehlbalken zwei weitere Auflager, auf denen die Sparren aufliegen. Vor allem bei großen Spannweiten werden somit die Sparren unterstützt, da Stützweiten verkürzt und Biegebeanspruchung reduziert werden.